Es sollte Geschlossenheit ausstrahlen,
was die beiden Vorsitzenden von Bundestagsfraktion und Partei am 9. Juni in
Leipzig gemeinsam zur Abstimmung stellten: Per Eilverfahren
verabschiedete die große Mehrheit der versammelten Delegierten des Parteitags (die Gegenstimmen waren einstellig) einen Antrag mit dem
Titel "Völkerrecht einhalten - Atomabkommen mit dem Iran
beibehalten". Die dabei schon im Titel angelegte
Schwachsinnigkeit (Als würde der Iran nicht bereits trotz des
Atomabkommens permanent gegen geltendes Völkerrecht verstoßen -
man denke nur an sein militärisches Engagement in Syrien, wo er
gemeinsam mit der von ihm unterstützen Hisbollah Truppen im Süden
des Landes stationiert hat oder an den Bürgerkrieg im Jemen, wo die
vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen faktisch die Kontrolle über
das Land errungen haben und die Zeichen derzeit auf die Vorbereitung
eines Genozids an den Bahai hinweisen [2]) wird dabei nur noch durch
den unglaublich defizitären Forderungskatalog übertrumpft. Der
zentrale Punkt des Antrages ist die Aufforderung an die
Bundesregierung, am Atomabkommen mit dem Iran festzuhalten, nachdem
Trump in einem unerwartet antifaschistischen Moment dieses Abkommen
am symbolträchtigen Tag des 8. Mais aufgekündigt hatte.